AgileUS. Der Newsletter
6| Agilität gegen das Chaos, Deep Work, Sommerpause und Nachberichte: Juli 2024
Gibt es einen agilen Sommerurlaub? Vielleicht könnte der so aussehen: Die Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen dich für ein bestimmtes Reiseziel (oder einen bestimmten Balkon) entscheiden. Du planst, von wann bis wann du wo sein willst, und machst jeweils von Wetter und Stimmung abhängig, wie und wo beim Reiseort du den nächsten Tag verbringen möchtest. Deine Koffer packst du auf Basis deiner Erfahrung. Natürlich könntest du auch einfach so, ohne jeden Plan, darauf losfahren, jeweils schauen, was so kommt. In einem solchen Konzept wärst du sehr flexibel, spontan und könntest dich vom Mittelmeer bis zum Nordkap treiben lassen.
Der Unterschied zwischen agil und beliebig könnte hieran deutlich werden. Heiko Schulz unterscheidet bei „Was bedeutet Agilität?“ diese Gegensätze. Im Glossar greifen wir für feine Nuancen das Wertequadrat auf. Weitere Themen: Konzentriertes Arbeiten als Deep Work, weitere Häppchen von Lunch & Learn, unsere Veranstaltungen pausieren bis September
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team des Agility Labs
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In dieser Ausgabe
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 | Unter Agilität wird oft „Beliebigkeit“ verstanden – wir machen einfach „irgendwie“, Hauptsache, wir nähern uns dabei dem Ziel. Aus diesem Verständnis heraus wird oft ein Gegensatz zwischen „agil“ und „geordnet“ oder „prozessorientiert“ interpretiert.
Dabei ist das Gegenteil der Fall – ein genauerer Blick in die Regeln und das Mindset agiler Frameworks zeigt:
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Übertrieben ausgedrückt gibt es nirgendwo mehr Regeln! Und jede*r, die oder der sich mit Agilität befasst oder agil vorgehen möchte, sollte sich zunächst mit dem Agilen Manifest mit seinen vier Leitsätzen und zwölf Prinzipien befassen, auf denen alle agilen Vorgehensmodelle beruhen. Erst die Einhaltung dieser Regeln ermöglicht das, was wir an Agilität schätzen: Flexibel und bereichsübergreifend arbeiten und „trotzdem“ ans Ziel kommen.
Dr. Heiko Schulz ist persönlicher Referent der Prorektorin für Informationstechnologie (CIO).
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Das Wertequadrat nach Schulz von Thun hilft bei Spannungsverhältnissen in der Kommunikation dabei, neutrale oder entgegengesetzte Positionen einzunehmen. Es beinhaltet vier verwandte Adjektive oder Zustandsbeschreibungen.
Oben links steht ein Wort in positiver Wertung (z. B. „Flexibilität“), unten links ist dasselbe Phänomen in negativer Wertung (z. B. „Planlosigkeit“). Rechts unten steht das negativ betrachtete Gegenteil des ersten Wortes (z. B. „Unbeweglichkeit“), rechts oben die positive Wertung des Gegenteils (z. B. „Verlässlichkeit“).
Beispiel als Tabelle:
Wertung | Wortpaar 1 | Wortpaar 2 |
positiv | Flexibilität | Verlässlichkeit | negativ | Planlosigkeit | Unbeweglichkeit |
Das Wertequadrat kann unter anderem dabei helfen, sich auf Diskussionen vorzubereiten oder im Konflikt zu vermitteln. Weiß ich etwa im Vorfeld, dass jemand meine Positionen ablehnt, kann ich sie gezielt mit ihrer positiven Wertung setzen. Oder ich nehme auf der Suche nach Kompromissen auch die positiven Aspekte einer anderen Haltung wahr.
→ Mehr Begriffe im Glossar auf der Webseite
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Deep Work war ein Input von Anna-Maria Kubelke bei einem „Lunch & Learn“. Es geht darum, dass Konzentration und Produktivität besonders hoch ist. Basierend auf den Konzepten von Cal Newport lernten wir beim Vortrag, den du als Aufzeichnung ansehen kannst, diese ablenkungsfreien Arbeitsphasen kennen, die nicht nur die Effizienz, sondern auch die Arbeitszufriedenheit erhöhen.
Deep Work ist das Gegenteil von Shallow Work („seichte Arbeit“). Ein besonderer Fokus im Vortrag lag auf der praktischen Umsetzung: Anna-Maria stellte Techniken wie Time-Blocking und die Pomodoro-Technik vor und ermutigte die Teilnehmenden, digitale Ablenkungen zu minimieren. Sie betonte die Wichtigkeit von festen Arbeitsroutinen und die Planung von konzentrierten Arbeitszeiten im Kalender.
Konkrete Tipps um Deep-Work-Phasen einzurichten sind etwa Abschaltroutinen und das bewusste Vermeiden von Multitasking. Anna-Maria machte deutlich, dass durch gezielte Konzentration nicht nur die Arbeitsqualität verbessert wird, sondern auch die berufliche Zufriedenheit steigt.
Es hilft immer, die eigene Arbeitsweise zu reflektieren. Auch die Methoden rund um Deep Work lassen sich in den Alltag integrieren. So kannst du langfristig nicht nur produktiver, sondern auch zufriedener arbeiten.
→ Der ganze Vortrag zu Deep Work als Video |
Veranstaltungen evaluiertZu jedem agilen Framework gehört, die bisherige Arbeitsweise zu prüfen und für die Zukunft anzupassen. Im Blick auf unsere Veranstaltungs-Formate haben wir dafür bei unserer Interessensgruppe innerhalb der Universität Stuttgart – der #AgileUS-Community – drei Wochen lang eine Umfrage durchgeführt. 37 Personen (von aktuell 120, das ist eine super Rücklaufquote) gaben uns wertvolle Rückmeldung zu unseren Angeboten. Ein Ergebnis daraus haben wir in leichten Änderungen bei den Veranstaltungen umgesetzt. Mehr zu den Erkenntnissen berichten wir im kommenden Newsletter. An dieser Stelle schon mal DANKE für die hohe Beteiligung!
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Weiteres aus dem Projektteam
- Für unsere Kommunikationsarbeit rund um agile Methoden läuft gerade die Stellenbesetzung als studentische Mitarbeit. Die Stelle ist wie für Hilfskräfte in der Verwaltung üblich als Teilzeit-Tarifstelle eingerichtet.
- Teams gewinnen in Workshops: Einige Teams aus Verwaltung, Technik und IT nutzen unsere individuellen Angebote und nehmen jemanden aus dem Lab zur Moderation von Team-Retrospektiven oder zum Aufsetzen agiler Arbeitsweisen dazu. Stimmen und Erfahrungsberichte folgen in der nächsten Zeit.
Ausflug zur Zukunft des Arbeitens |
 | Unser AgileUS-AUSflug im April führte uns zum Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in die Nobelstraße in Vaihingen. Dort konnten wir architektonische Meisterleistung und erprobte Shared-Desk-Konzepte bewundern.
→ Die AUSflug-Reportage aus dem Fraunhofer IAO |
Mehr Fokus mit Scrum-Elementen Scrum ist ein mächtiges Framework. Was davon lässt sich im Verwaltungskontext gut nutzen?
Bei Lunch & Learn am 19. Juni führte Martin Rost ins agile Framework Scrum ein. Benjamin Iber zeigte, wie auch bei Projekten, die mit klassischem Projektmanagementmethoden durchgeführt werden, agile Meetingformate wie Review oder Retrospektive im Team Nutzen stiften können.
→ Scrum-Elemente: Vortrags-Aufzeichnung (nur im Uni-Netz). Stabsstelle uniqUS vorgestelltIm Lunch-and-Learn-Input am 22. Mai haben uns Beate Langer, Tanja Walther und Sabrina Schopf Einblicke in ihre Arbeit in der Stabsstelle uniqUS gegeben und aufgezeigt, bei welchen Fragestellungen die einzelnen Teammitglieder uns jeweils wie unterstützen können. Mehr dazu erfahrt ihr im Video.
→ uniqUS: Vortrags-Aufzeichnung und Präsentation (nur im Uni-Netz). Alles klar! Besuch im Uni-Klärwerk Büsnau Der AgileUS-AUSflug im Mai führte Interessierte ins Lehr- und Forschungsklärwerk im Bandtäle in Büsnau. Stufe für Stufe zeigte der Technische Betriebsleiter Peter Maurer, wie die Abwässer der Uni gereinigt werden und teilte Wissen über die Anlage.
→ Die AUSflug-Reportage aus Büsnau |  |
Lab-Häppchen: Die Antriebskräfte der Motivation | |
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