AgileUS. Der Newsletter
Zweite Ausgabe: Dezember 2023
Tannenzweige, Kerzen, Plätzchen. Das ist Adventszeit?
Klare Regeln, Fokus, Wertschöpfung. Das ist Agilität?
Für den Advent gibt es eindeutige Symbole. Bei Agilität ist es etwas anders. Für manche ist schon ein tägliches Treffen Agilität. Andere probieren agile Methoden aus und warten auf den verheißenen höheren Cashflow. Wieder andere leben längst Agilität, ohne je den Begriff gehört zu haben.
Auf der Suche nach einem Verständnis von Agilität gibt uns in dieser Ausgabe Silvia Meyer, die Beauftragte für Chancengleichheit, eine Antwort – und regt mit Fragen zum Weiterdenken an. Im Glossar stellen wir die Stacey-Matrix vor. Bei Läuft im Lab berichten wir diesmal auch aus der Landesverwaltung und aus spannenden Lunch-&-Learn-Impulsen. Den Abschluss bildet unsere Veranstaltungsliste. Wir freuen uns, dich vielleicht noch beim Lunch & Learn im Dezember begrüßen zu dürfen und auf ein Wiedersehen im neuen Jahr.
Eine gute Adventszeit und viel Spaß beim Lesen wünscht das Agility Lab
Anna-Maria, Martin und Uli
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„Was ist für mich Agilität? Für mich ist Agilität, einfach mal machen, neue Möglichkeiten zu testen wie z. B. bei der Einführung von Evermood, wofür es ein agiles Projektmanagement brauchte. Aber das geht nicht in Dauerschleife. Für mich braucht es auch Beständigkeit bzw. Routinen. Ich frage mich: Braucht es immer und überall Agilität? Was bedeutet es für jene, welche im Hamsterrad der eigenen Aufgaben stecken und keine Zeit für neue Wege finden? Denn Agilität heißt auch Freiraum dafür zu schaffen.“
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Silvia Meyer ist Beauftragte für Chancengleichheit seit 2020. Sie ist zuständig für alle Beschäftigten des wissenschaftsstützenden Bereichs. Evermood führte sie während der Corona-Zeit als anonyme Beratungsplattform ein, die alle Angebote für Studierende und Beschäftigte bündelt.
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Die Stacey-Matrix entstand, um Entscheidungen in komplexen Situationen in Organisationen zu ermöglichen. Benannt ist sie nach dem Erfinder, dem Organisationstheoretiker Ralph Douglas Stacey. Aus seiner Vorlager entstand mit der Zeit eine Matrix, mit der wir Projektmangement-Ansätze bzw. Frameworks wählen können.
 Die Y-Achse misst Anforderungen vom Nullpunkt „klar“ zu „unklar“; die X-Achse misst die Technologie zwischen Nullpunkt „bekannt“ und „unbekannt“. Konzentrisch um den Nullpunkt folgen die abgestuften Bereiche:
- einfach / simpel
- kompliziert
- komplex
- chaotisch
Mit agilen Frameworks wie OKR oder Scrum lassen sich Herausforderungen angehen, die komplex sind. Es hilft, das Anstehende portioniert anzugehen: Insbesondere, wenn unklar ist, was technologisch auf die Organisation zukommt. Oder wenn sicht sichtbar ist, wie viele Ressourcen benötigt werden. Die ERP-Modernisierung ist ein solches komplexes Projekt. Komplizierte Probleme liegen dagegen dann vor, wenn du dich in etwas eindenken musst oder Expertise dazu ziehen musst. Dann kommst du z. B. mit der Kanban-Methode weiter. Bei einfachten Herausforderungen reicht, nach Wasserfall-Methode vorzugehen.
→ Mehr zur Stacey-Matrix [externer Link]
→ Mehr Begriffe im Glossar auf der Webseite
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Agilität und Planlosigkeit verstehen sich nicht so gut miteinander. Nicht alles soll agil und damit spontan stattfinden. Agile Frameworks bieten eine Stütze, um auf neue Anforderungen agil reagieren zu können. Die zeitlichen Rahmen sind dabei fest und auf Effizienz getrimmt. Insbesondere Meetings sind für alle Beteiligten wertvolle Zeit, die genau im Blick behalten werden sollte.
Drei Tipps, um Laberrunden zu vermeiden:
1. Zielsetzung und Agenda mitbringen
Ein Meeting ohne Ziele ist verzichtbar. Legt daher vorher fest, wofür ihr euer Treffen braucht. Sammelt die Besprechungspunkte bereits vor dem Treffen und macht sie allen zugänglich. Teilt den Beteiligten mit, worum es gehen wird. Und vereinbart eine Dauer, die ihr einhalten werdet.
2. Räume schaffen
Wann immer Menschen aufeinandertreffen, bringen sie ihre eigenen Stimmungen und Gefühle mit. Gibst du Persönlichem Zeit und Raum, wird die fachliche Zusammenarbeit fokussiert.
Auch in kurzen Treffen kannst du mit einem Check-In viel bewirken. Du kannst z. B. in die Runde fragen: Wie, mit welchem Gefühl, bist du jetzt hier? Oder lege ein Thema fest, mit dem gute Erinnerungen verbunden sind: Welcher Ausflug hat dich begeistert? Welches Eis im Sommer war besonders lecker? Was war ein gutes Ereignis, das du an Weihnachten erlebt hast?
Am Ende eines Treffens bietet sich ein Check-Out an. Da kannst du auch bereits Ergebnisse sichern: Was nimmst du dir aus diesem Meeting vor? Was hat dich beim Treffen inspiriert?
Treffen vor Ort boostern das Zwischenmenschliche. Bei längeren Meetings helfen bewusst genommene Pausen, um auch Persönliches auszutauschen. Um die Team-Zusammenarbeit zu verbessern, eignen sich gezielte Retrospektiven.
3. Zeit messen
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Wer ein Meeting ansetzt, hat die Aufgabe, dass auch die angesetzte Zeit eingehalten wird. Dazu gehört es, pünktlich anzufangen und pünktlich aufzuhören. Das klingt selbstverständlich; leider wird es oft ignoriert. Schaut auf die Uhr oder stellt Timer bzw. Wecker. Idealerweise ist ein längeres Meeting so unterteilt, dass ihr grob wisst, welcher Bestandteil wieviel Zeit einnehmen darf. Plant gegen Ende Puffer ein, wenn ihr unsicher mit eurer Schätzung seid. Damit sich eine Person aufs Moderieren konzentrieren kann, bietet sich an, dass eine zweite Person die Zeit im Blick behält.
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→ Tipp: Ein Küchenwecker lässt sich schnell aufziehen und ist unerbärmlich beim Zeitmessen. Für Meetings gibt es z. B. den Time Timer mit roter Markierung und angenehmerem Piepton. Allerdings zahlt man bei ihm die Marke mit. In seiner App-Version ist der Zeitmesser kostenlos.
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Vernetzung in der Landesverwaltung
Ein gemeinsamer Workshop mit Referentinnen und Referenten aus der Landesverwaltung, initiiert von der Führungsakademie, zeigte uns, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind. Ob Polizeipräsidium Karlsruhe oder BitBW, ob Wissenschafts- oder Wirtschaftsministerium: Eine agile oder agilere Verwaltung wünschen sich viele Behörden. Im Workshop selbst arbeiteten wir zusammen Möglichkeiten heraus. Für zukünftige Synergien wollen wir das Netzwerk weiter nutzen. Impulse in die Uni hinein, z. B. bei den AgileUS-Formaten wie Lunch & Learn, denken wir an.
Gesundes Sitzen
Eine agile Organisation kümmert sich um die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Deshalb zeigte uns Marion Specht vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement bei Lunch & Learn, welche gesundheitlichen Risiken das lange Sitzen am Arbeitsplatz in der Freizeit mit sich bringt. Sie erklärte, wie ihr richtig sitzt und was ihr beim Einrichten eures Platzes beachten könnt.
F13 – die Verwaltungs-KI von THE LÄND
Künstliche Intelligenz als Arbeitshilfe setzt unser Bundesland bereits als Pilotprojekt ein. Eva Sonnenmoser, Alumna der Uni Stuttgart und nun Referentin im InnoLab_bw, gab bei Lunch & Learn Einblicke in die Funktionen des Sprachmodells F13. Die Software des badischen Start-Ups Aleph Alpha kann – datensicher auf Landesservern – Dokumente linear oder thematisch sortiert zusammenfassen. Außerdem durchforstet es Wissensdatenbanken. Indem F13 diese nicht-kreativen Arbeiten übernimmt, sparen die Verwaltungsbeschäftigten wertvolle Zeit für anderes.
→Vortrags-Aufzeichnung (nur für Uni-Beschäftigte)
Workshop-Betreuung
Martin und Uli waren am Nikolaustag in Braunschweig, um dem SFB TRR SynTrac aus der Luftfahrt-Forschung einen Einführungsworkshop zu geben. Rund 40 Forschende aus Stuttgart, Braunschweig und Hannover beteiligten sich. Sie beschäftigten sich mit ihren Identitäten als Promovierende und Principal Researchers und erarbeiteten ihre individuellen Ziele für die Projekt-Laufzeit. In einem Open-Space-Format planten sie ihre künftigen Regeltermine so, dass sie ihr Bedürfnis als Projektbeteiligte berücksichtigen können.
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Demnächst im Lab
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Infoveranstaltung zum Agile Day. Personalentwicklung beim Agility Lab
13. Dezember 2023, 09:00—09:30 Uhr, online
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Lunch & Learn: „Agile Meetings“
13. Dezember 2023, 12:30—13:00 Uhr, online
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Agile Kaffee-Runde am Donnerstag
21. Dezember 2023, 08:30—09:00 Uhr, online
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Agile Kaffee-Runde am Dienstag
2. Januar 2024, 08:30—09:00 Uhr, online
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Infoveranstaltung zum Agile Day
11. Januar 2024, 16:30—17:00 Uhr, online
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Infoveranstaltung zum Agile Day
17. Januar 2024, 09:00—09:30 Uhr, online
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Lunch & Learn
17. Januar 2024, 12:30—13:00 Uhr, online
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Agile Kaffee-Runde am Donnerstag
18. Januar 2024, 08:30—09:00 Uhr, online
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AgileUS-AUSflug: Besuch im frei[raum]
24. Januar 2024, 11:00—12:00 Uhr, Pfaffenwaldring 45
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Kaffee & Keks – Agility in Präsenz
25. Januar 2024, 10:30—11:30 Uhr, im Agility Lab
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Weitere Termine
stehen immer aktuell auf der Agility-Lab-Veranstaltungsseite.
Agil unterwegs
Du hast eine Veranstaltung rund um Agilität im Hochschul- und Verwaltungskontext, die du gerne bewerben möchtest? Das Event findet in der Region Stuttgart oder online statt?
→ Schick uns Infos dazu und wir nehmen den Termin gerne in den Newsletter auf!
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