Agilität: Glossar, Methoden, Werkzeuge

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Cynefin-Framework
Das Cynefin-Framework ist ein Modell, um Probleme, Situationen oder Systeme zu beschreiben. Seinen Namen hat es vom Waliser Dave Snowden und heißt in etwa „Lebensraum“. In einem Koordinatensystem werden ähnlich der → Stacey-Matrix Herausforderungen einer von fünf Domänen zugeordnet. Es ist subjektiv, wozu ein Thema zugeordnet wird, und es kann auch je nach Kenntnisstand wechseln.
  1. Einfach
    Clear – hier liegt Bekanntes vor.
    Herangehensweise: bewährte Praktiken (best practice)
  2. Kompliziert
    Complicated – hier ist Anwendung von Fachwissen benötigt.
    Herangehensweise: bekannte Praktiken (good practice)
  3. Komplex
    Complex – Beziehung von Ursache und Wirkung lassen sich nur im Nachgang erschließen.
    Herangehensweise: emergente, d. h. kaum erprobte Praktiken (emergent practice)
  4. Chaotisch
    Chaotic – auf Systemebene gibt es keine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung.
    Herangehensweise: innovative Praktiken (novel practice)
  5. Nicht-Wissen
    Disorder – eine Art Ignoranz gegenüber den Kausalitäten. Liegt in den Schnittbereichen der anderen Domänen.
Moonshot / Roofshot
Mit Moonshot (engl. für „Schuss, der auf den Mond zielt“) und Roofshot (engl. für „Schuss, der auf ein Dach zielt“) lassen sich Vorhaben im Gewicht unterscheiden. Einen Ball auf ein Hausdach zu befördern ist einfacher, als ihn auf den Mond zu bekommen. Zudem ist bekannt, was es braucht, um ihn zum Dach zu kriegen.
Daher gilt bei Roofshot-Vorhaben – also Routineprozessen und operativen Vorhaben – dass für den Erfolg 100 Prozent des Ziels erreicht werden sollen.
Die im Vorgehen unbekannten und daher komplexen (vgl. → Cynefin-Framework, → Stacey-Matrix) Moonshot-Vorhaben sind mit 60 bis 70 Prozent Zielerreichung schon ein Erfolg. Ihr Charakter ist es, zu neuen Lösungen anzuregen und Innovationen anzutreiben.
Moonshot Thinking ist in Anlehnung an das Vorhaben der USA in den 1960er Jahren, Menschen auf dem Mond landen zu lassen, eine Methode, um die Organisation möglichst weit voranzubringen. Die begleitenden Innovationen hatten die technologische Entwicklung enorm weitergebracht. Das zeigt, welche Hebelwirkung „Moonshots“ haben können.
Stacey-Matrix
Der Organisationstheoretiker Ralph Douglas Stacey erfand eine Matrix, um Entscheidungen in komplexen Situationen in Organisationen zu ermöglichen. Daraus entstand mit der Zeit eine Matrix, mit der wir Projektmanagement-Ansätze bzw. Frameworks wählen können.

Die Y-Achse misst Anforderungen vom Nullpunkt „klar“ zu „unklar“; die X-Achse misst die Technologie zwischen Nullpunkt „bekannt“ und „unbekannt“. Konzentrisch um den Nullpunkt folgen die abgestuften Bereiche:
  1. einfach / simpel
  2. kompliziert
  3. komplex
  4. chaotisch
Mit agilen Frameworks wie → OKR oder → Scrum lassen sich Herausforderungen angehen, die komplex sind. Insbesondere, wenn weder klar ist, was technologisch auf die Organisation zukommt noch sichtbar ist, wie viele Ressourcen benötigt werden, hilft es, das Anstehende portioniert anzugehen. Die ERP-Modernisierung ist so ein komplexes Projekt.
Komplizierte Probleme liegen dagegen dann vor, wenn du dich in etwas eindenken musst oder Expertise dazu ziehen musst. Dann kommst du mit z. B. → Kanban weiter. Bei einfachen Herausforderungen reicht, nach → Wasserfall-Methode vorzugehen.
Siehe auch: → Cynefin-Framework
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